REHE SIND FEINSCHMECKER
Schönaicher Gartenfachmann Alfred E. Haas pflegt Jagdrevier naturnah
Seit einigen Jahren gibt es mehr Wildschweine in den Wäldern rund um Böblingen. „Das liegt auch an den milden Wintern. Je wärmer es im Februar und März ist, desto geringer ist die Frischlings- Sterblichkeit. Und Wildschweine bekommen schon im ‚Teenageralter’ Nachwuchs“, beobachtet Achim Klausner, Forstrevierleiter von Schönaich und Holzgerlingen. Natürliche Feinde wie Wölfe oder Bären gibt es hierzulande nicht mehr. Um das Gleichgewicht des Ökosystems zu sichern, halten Jäger den Wildschweinbestand auf einem gesunden Maß.
Mehr als 30jährige Erfahrung bringt Alfred E. Haas mit – seit 2012 ist er Pächter des rund 350 Hektar großen Waldreviers Sulzbachtal Ost in Schönaich. Zuvor bewirtschaftete er am Rande der Schwäbischen Alb eine Jagd, in deren naturgemäß gepflegtem Gebiet sich wieder die seltene Wildkatze ansiedelte. Er sagt: „Ich verstehe die Jagd als Aufgabe und öffentlichen Auftrag sowie als Hege und Pflege der Tiere und ihres Lebensraumes.“ Mit dem erforderlichem Fachwissen bei der Waldpflege sowie den notwendigen Geräten und Spezialfahrzeugen ist er als Inhaber eines in Schönaich angesiedelten Garten-, Forst- und Landschaftsgestaltungsbetriebes bestens ausgerüstet. Täglich ist er im Wald unterwegs, legt Wildäcker an und mulcht mehrmals im Jahr die Wegeränder. „Rehe sind Feinschmecker, die am liebsten zarte Kräuter und Blüten fressen. Diese Pflanzen wachsen nur, wenn sie von hohem Gras überwuchert werden“, erklärt der Jäger. Als solcher ständig in Bereitschaft, ruft ihn die Polizei zu jeder Tages- und Nachtzeit zu Wildtierunfällen, die regelmäßig auf der Kreisstraße zwischen Schönaich und Steinenbronn vorkommen. „Flüchtet das verletzte Tier in mein Revier, suche ich oft lange nach ihm, um es zu erlösen.“
Um Schäden durch Wildschweine in der Landwirtschaft zu reduzieren, investiert der Fachmann in ein artgerechtes Umfeld. Eigens angelegte Wasserkuhlen zum Suhlen oder Salzlecksteine als Knabberangebot sollen die Tiere im Wald halten: „Dies ist ein wichtiger Bestandteil der Jagd und sorgt für kräftiges, gesundes Wild.“ Die Natur ist ihm Aufgabe und Handwerk zugleich: Für öffentliche wie private Waldbesitzer übernimmt er mit seinem Team alle anfallenden Arbeiten im Forst. Spezialisiert ist er auf Extremfällungen großer Bäume, auch an schwierigen Standorten und in Wohngebieten. Darüber hinaus hat der Gartenfachmann unzählige attraktive Gärten und Außenanlagen in Schönaich und den umliegenden Orten professionell geplant und ausgeführt.
Zudem engagiert sich der gebürtige Schönaicher sozial und finanziert ein Projekt, beim dem Schönaicher Kindergartenkinder gemeinsam mit einer Biologin den Wald erforschen und lernen, die Natur wertzuschätzen. Das nächste Projekt von Alfred E. Haas ist bereits angelaufen. Unter dem Motto „Deine Heimat, meine Heimat“ geht es um traditionsreiche, in Vergessenheit geratene Obstund Pflanzensorten. Seinem Standort wird Alfred E. Haas auch zukünftig treu bleiben. Derzeit plant er einen Firmenneubau im Schönaicher Gewerbegebiet, das direkt an sein Revier grenzt.